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Nachruf auf Dr. Ursula Krieger

  • simonbenseler0
  • 3. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Die Ambulante Mering nimmt Abschied von Dr. Ursula Krieger, einem ihrer Gründungsmitglieder. Wie wichtig ihr die Ambulante und die Sozialstation waren, hatte sie  bis zuletzt dadurch zum Ausdruck gebracht, dass sie bei unseren Sommerfesten und Konzerten zugunsten der Ambulanten wenigstens im Rollstuhl präsent war, sich erkundigte, wie es läuft und was wir gerade planen. Und als wir einmal auf die aufgestellte Spendenbox zu sprechen kamen, fragte sie mich: „Ist schon genügend drin?“

Spenden für die Ambulante einzusammeln, dafür hatte Frau Dr. Krieger ein Händchen. An ihren Geburtstagen brauchte man erst gar kein Geschenk für sie mitzubringen: jeder wusste, dass es eine Spendenbox geben würde. Aber auch beim Einkaufen an der Fleischtheke war Frau Dr. Krieger nicht abgeneigt, einen auch noch so kleinen Beitrag entgegenzunehmen. Fast schon mit ein wenig Bewunderung hatte Ellen Kratzer festgestellt: „In der Weihnachtszeit machte sie oft 10 bis 15 Besuche am Tag, um sich für Spenden zu bedanken, scheute nicht Wind und Wetter."


Ohne Frau Krieger und ohne ihre selbstlose Unterstützung würde unser Verein so nicht existieren. Sie hat die Ambulante entscheidend mitgeprägt, seit sie 1975 durch Pfarrer Kurt Engelhard und Ellen Kratzer ins Leben gerufen wurde. Und es war damals auch ihre große Vision, dass alte und kranke Menschen so lange wie möglich in ihrem gewohnten Umfeld leben können.


Frau Dr. Krieger setzte sich mit viel Leidenschaft und ihrer liebenswürdigen Art dafür ein, dass Pflege und Unterstützung weit über eine reine Leistungserbringung hinausgeht – mit Menschlichkeit, mit persönlicher Anteilnahme, mit etwas mehr Zeit und etwas mehr Herz. Diese Kultur weiter zu etablieren, daran fühlen wir uns bis heute gebunden.


Von 1989 bis 1998 war sie ehrenamtlich in der Geschäftsführung tätig, bevor sie ab 1990 auch die Rolle der zweiten Vorsitzenden übernahm. Zum 1. Januar 1996 wurde die Sozialstation Mering gGmbH gegründet, weil sich die gesetzlichen Bestimmungen geändert hatten. Der Verein der Ambulanten blieb bestehen und behielt die Aufgabe als Betriebsträger. Dank auch des Spareifers von Frau Dr. Krieger konnte schließlich das Haus in der Lechstraße 7 in Fertigbauweise 1998 ohne große Schulden errichtet werden.


Für ihr Engagement und ihren Dienst wurde sie zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Und ich bin mir sicher: Ihr Name wird in unseren Räumen weiterklingen. Denn wir sind ihr zu großen Dank verpflichtet, für das, was sie aufgebaut hat, und für das, was sie vorgelebt hat.


Wir sprechen Ihnen, den Angehörigen, unser herzliches Beileid aus. Und wir beten darum, dass Frau Dr. Krieger das geschenkt bekommt, woran sie als Christin geglaubt hat: das ewige Leben bei Gott, der ihr all das Gute vergelten möge, was sie uns hier in Mering getan hat.


O Herr, gib ihr die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihr.

Herr, lass sie ruhen in Frieden. Amen.

 
 
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